Am Ende eines Jahres lasse ich gerne nochmals die vergangenen 12 Monate Revue passieren. Dies hilft mir, Erlebtes besser zu verarbeiten und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. In diesem Jahr will ich mit euch meine Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr teilen.
Das Jahr 2023 war für mich wohl das bisher aufregendste Jahr. Ich hatte per Ende 2022 meinen sicheren Job gekündigt und mir seither eine berufliche Auszeit genommen. Mein Ziel von diesem Jahr war, voll und ganz zu mir zu finden, in mich hineinzuhören und zu erkennen, was ich im Leben wirklich möchte – beruflich wie auch privat. Denn im «normalen» Alltag sind wir oft in einem Hamsterrad gefangen und kommen nie ganz zur Ruhe, um unsere Gedanken fertig zu denken – so ging es mir zumindest immer. Ich spürte schon seit einigen Jahren, dass mein Leben sicherlich noch so viel mehr zu bieten hat und es einzig und allein in meiner Hand liegt, dies herauszufinden. Denn wie Pipi Langstrumpf einst sagte: «ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt» - das können auch wir! Wir haben das Glück, dass wir unser Leben so gestalten können, wie es sich für uns richtig anfühlt, ganz egal was andere dazu sagen. Dies ist übrigens bereits die erste und vermutlich wichtigste Erkenntnis für mich aus diesem Jahr. Alle weiteren Erkenntnisse teile ich nun gerne auch mit euch:
Dankbarkeit Ich hatte mir vor gut 2 Jahren das Wort «gratitude» auf den Oberarm tätowieren lassen. Ich versuche schon seit vielen Jahren bewusst dankbar zu sein für das, was ich habe. In diesem Jahr jedoch, habe ich Dankbarkeit richtig gelebt. Mir wurde in so vielen Situationen bewusst, wie dankbar ich mich fühlen darf und dass nichts als selbstverständlich zu betrachten ist. Mir wurde ebenfalls bewusst, wie viel leichter sich das Leben anfühlt, wenn man Dankbarkeit wahrhaftig spürt. Dankbarkeit ist mein persönlicher Weg zum Glück. Natürlich stehe ich nicht jeden Morgen auf und bin sofort glücklich. Doch sich täglich ins Bewusstsein zu rufen, für was man alles dankbar sein darf wirkt wahre Wunder – selbst an grauen und trüben Tagen.
Freundschaft
Ich liebe meine Freundinnen und Freunde, schon immer. Aber in diesem Jahr wurde mir so richtig bewusst, wie dankbar ich um die Freund:innen in meinem Leben bin. Meine Freund:innen sind die Familie, die ich mir selber ausgesucht habe. Ich liebe jede/n einzelne/n von Ihnen von tiefstem Herzen. Meine Freund:innen fangen mich auf, wenn es mir schlecht geht und sie freuen sich mit mir, wenn es mir gut geht. Sie hören zu, wenn ich etwas loswerden möchte und lachen mit mir, bis uns der Bauch weh tut. Sie sind mir die grösste Stütze in meinem Leben und stehen mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Meine Freund:innen sind etwas vom wertvollsten in meinem Leben und ich weiss, wie unglaublich glücklich ich mich schätzen darf so viele tolle Menschen in meinem Leben zu haben. Meine Freund:innen bedeuten mir die Welt! <3
Liebe leben
Ja die liebe Liebe… Für mich ein schwieriges Thema. Denn bisher hatte ich das Gefühl, dass ich seit Jahren ständig auf der Suche nach der Liebe war. Ich stecke voller Liebe, die geteilt werden möchte, mir fehlte nur der richtige Partner dazu. Doch mein Bewusstsein über Liebe hat sich in diesem Jahr stark verändert. Mir wurde bewusst, dass ich Liebe nicht auf einen Partner beziehen muss und es nicht nur diese «Art» von Liebe gibt. Denn Liebe hat so viele Facetten. Ich darf Liebe für meine Familie empfinden, ich darf Liebe für meine Freundinnen und Freunde empfinden, ich darf Liebe für mich empfinden, ich darf Liebe für die Umwelt empfinden, ich darf Liebe empfinden für das, was ich tue und wo ich mein Herzblut hineinstecke. Liebe ist so vielfältig und nicht nur auf eine einzige Person bezogen. Und es tut so gut, meine Liebe nun endlich zu teilen, ja es fühlt sich irgendwie richtig befreiend an, dass ich sie nicht mehr «aufspare» für eine bestimmte Person. Deshalb ist mein Motto für das kommende Jahr auch «Liebe leben».
Stolz sein
Die, die mich kennen wissen, dass ich dazu neige mich ständig selbst kleiner zu machen als ich bin. Man kann definitiv nicht über mich sagen, dass ich ein grosses Ego habe. Deshalb fällt es mir auch nicht ganz so leicht, die kommenden Zeilen zu schreiben. In diesem Jahr habe ich jedoch erkennt, dass ich durchaus stolz auf mich sein darf. Dass es mutig ist, einfach so den Job zu künden und seinem Herzen zu folgen. Ebenso habe ich in diesem Jahr immer mal wieder von Menschen gehört, dass sie mich als eine Inspiration empfinden («hä, was ich? Inspirierend?!»). Ich wurde bisher immer von anderen Menschen inspiriert, jedoch habe ich nie damit gerechnet, dass ich mal in dieser Rolle stecken könnte und andere inspiriere mit dem, was ich tue. Es tut gut, ab und zu mal Inne zu halten und sich vor Augen zu führen, was man bisher alles erreicht hat und zu sich selbst zu sagen «ich bin stolz auf mich». Das ist für mich eine Form von Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Ich kann es euch nur empfehlen, ihr alle könnt stolz auf euch sein! Selbst die kleinsten Schritte, sind Schritte nach vorne.
Schicksal
Ich glaube an Schicksal und vertraue darauf. Je länger je mehr denke ich, dass alles im Leben einen Sinn hat, auch selbst wenn die Situation auf den ersten Blick nicht so erscheint. Ich glaube daran, dass nichts im Leben zufällig passiert. Aber wir müssen unsere «Zügel» aus den Händen gleiten lassen, damit all das Gute geschehen darf. Wir können nicht alles kontrollieren, es kommt sowieso wie es muss. Doch wir dürfen uns darüber bewusst sein, dass es am Ende immer gut kommt. Dies hat sich dieses Jahr bei mir ganz stark in zwei sehr ähnlichen Situationen gezeigt: Leider musste ich mich dieses Jahr zweimal von Menschen trennen, welche mir sehr am Herzen lagen. Die Trennung war in beiden Situationen schmerzhaft. Doch nur einige Wochen danach, durfte ich jeweils einen neuen Menschen in meinem Leben begrüssen und es ergaben sich in beiden Situationen wundervolle neue Freundschaften daraus, für welche ich extrem dankbar bin. Zwei geliebte Menschen musste ich also loslassen, um zwei neue wundervolle Menschen in mein Leben begrüssen zu dürfen. Dies ist für mich persönlich der Beweis, dass Schicksal kein Humbug ist und ich wirklich darauf vertrauen darf. Denn selbst wenn die Situation auf den ersten Blick schmerzhaft ist, so kommt es am Ende doch immer gut – oder noch besser! ;-)
Frauenpower
Frauen liegen mir am Herzen, dies steht ausser Frage (sonst gäbe es ja Mana-Mia nicht). Doch seit der Gründung von Mana-Mia wurde mir nochmals richtig bewusst, wie wichtig es ist, Frauen um sich zu haben. Ich betrachte die Beziehung zwischen Frauen (hier meine ich auf nicht romatischer Ebene) nochmals mit ganz anderen Augen. Ich bin absolut gerührt und überwältigt, was ich in den letzten 2 Monaten erleben durfte. Ich hatte so viele tolle Begegnungen mit Frauen und verspürte, wie extrem kraftvoll es ist, wenn sich Frauen gegenseitig unterstützen. Ich gebe zu, ich hatte auch Phasen in meinem Leben in denen ich mehr Neid empfunden hatte gegenüber anderen Frauen. Rückblickend weiss ich jedoch, wie energieraubend und unbefriedigend dieses Verhalten sein kann. Sich mit Frauen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen, schenkt mir soooo viel Energie. Frauen alleine sind stark, aber Frauen zusammen sind nicht zu stoppen! Auf dieser Welt gibt es noch so viel zu tun bis zur Gleichberechtigung, weshalb es sowieso wichtiger denn je ist, dass wir Frauen nicht gegeneinander spielen, sondern zusammenhalten, um gemeinsam weiterzukommen!
Das Leben lehrt
Wenn mir früher etwas Negatives widerfahren ist, hatte ich oftmals Gedanken wie «weshalb passiert immer nur mir so etwas?», «weshalb darf ich nicht glücklich sein?» und so weiter. Doch mittlerweile habe ich mein Denken in solchen Situationen geändert. Bei jeder Situation, die auf den ersten Blick verletzend, erschreckend oder mühsam erscheint, frage ich mich «was will mir diese Situation lehren?» oder «woran darf ich noch arbeiten?». Diese Erkenntnis hat mich dieses Jahr sehr viel weiter gebracht in meiner persönlichen Weiterentwicklung. Ich habe nun die Einstellung, dass mir jede negative Situation etwas mitteilen möchte und mir etwas für die Zukunft lehren möchte. Dies macht es mir einiges einfacher die Situationen anzunehmen, zu vergeben und zu reflektieren.
Job-Situation
Dieses Jahr hat sich definitiv meine Einstellung zum Thema Job & arbeiten verändert. Bisher hatte ich das Gefühl, dass ich irgendwo angestellt sein müsste in einem Job den ich semi-gerne mache, aber bei dem die Möglichkeit besteht immer mehr die Karriereleiter hinaufzusteigen oder immer mehr Geld zu verdienen. Wirklich erfüllt fühlte ich mich dabei nicht. In diesem Jahr hatte ich mir bewusst die Zeit genommen, darüber nachzudenken was meine persönlichen Interessen sind und wofür mein Herz wirklich schlägt. Zum ersten Mal habe ich so also eine Weiterbildung begonnen, weil sie mich inhaltlich wirklich interessiert und nicht weil ich danach mehr Geld verdienen oder eine bessere Position einnehmen könnte. Ich habe für mich den Spass an Weiterbildungen entdeckt und erkennt, dass sie sich so viel leichter anfühlen, wenn man sich wirklich für deren Inhalt interessiert. Ich bin richtig in den Flow gekommen und auf eine Weiterbildung folgen nun noch ein paar weitere. Meine Vision ist es, dass ich in Zukunft teilweise Selbständig arbeiten kann, mit meinem eigenen kleinen Business, welches mich wirklich erfüllt. Ob dies so in Erfüllung gehen wird, steht noch in den Sternen. Der erste Schritt zur Erfüllung unserer Träume ist jedoch, wenn wir ihnen folgen. Wir haben nur ein Leben und wir verbringen so viel Zeit bei der Arbeit - genau aus diesem Grund ist es mir wichtig, dass ich das was ich tue von Herzen gern mache und ich einen tiefen Sinn in meiner Tätigkeit sehe. Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten - wir müssen sie nur nutzen!
Kinderwunsch
Ich werde im kommenden Jahr 32. Eigentlich das beste Alter um Mami zu werden. Bisher war ich mir aber nie sicher, ob ich Kinder möchte und ob ich wirklich bereit wäre meine Flexibilität aufzugeben. Doch ich muss zugeben, dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal ein kurzes Kennenlernen mit meiner «biologischen Uhr». Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich das Thema immer noch komplett kalt lässt. Denn je älter ich werde, desto eher denke ich ab und an mal darüber nach. Allem voran jedoch, da in meinem Umfeld schon viele meiner Freundinnen Mami sind und ich noch so weit davon entfernt bin wie der Nordpol vom Südpol. Zudem verlangt das völlig veraltete Gesellschaftsdenken leider immer noch von Frauen ab 30, dass man sich baldmöglichst Gedanken über Hochzeit und Kinder machen sollte. So werde auch ich immer häufiger danach gefragt. Am allerliebsten habe ich ja die Fragen wie «hast du keinen Partner?» (äh nein) «…möchtest du dann keine Kinder?» (äääh Moooment mal…). Für mich ist zwar mittlerweile klar, dass ich gerne Kinder möchte, aber nicht um jeden Preis. Ich möchte dann Kinder, wenn es sich im richtigen Moment, mit dem richtigen Mann, richtig anfühlt.
Selbstliebe
Ich dachte bisher, das Thema Selbstliebe hätte ich relativ gut im Griff. Ich akzeptiere mich so wie ich bin und fühle mich mittlerweile wohl in meinem Körper. Jedoch geht das Thema Selbstliebe weit über «ich fühle mich wohl» und «ich bin schön» hinaus. Ich habe dieses Jahr in vielen Situationen bemerkt, wie streng ich eigentlich mit mir selbst umgehe. Ich bin meine grösste Kritikerin und dem entsprechend ist meine Wortwahl mir gegenüber auch nicht sehr liebevoll. Ich habe mir für die Zukunft den Vorsatz genommen, dass ich mir meine eigene beste Freundin sein möchte und somit auch die Stimmen in meinem Kopf entsprechend liebevoller werden dürfen. Das sollten wir alle, denn die wichtigste und längste Beziehung in unserem Leben ist die Beziehung zu uns selbst.
Nun habe ich euch wieder mal etwas an meiner Gedankenwelt teilhaben lassen und euch von meinen wichtigsten Erkenntnissen erzählt. Welche Erkenntnisse hat 2023 euch geschenkt?
So oder so, für das neue Jahr wünsche ich euch nur das Beste und das sich all eure Wünsche erfüllen mögen. Folgt immer eurem Herzen, denn das ist der einzig richtige Weg.
Alles Liebe,
Rahel
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