Vor ca. 1.5 Monaten habe ich Mana-Mia gegründet. Ich bin völlig überwältigt davon, was seither alles passiert ist. Ich bin überwältigt von den vielen positiven Feedbacks, welche ich von euch erhalte. Bin überwältigt von der schnell wachsenden Community. Bin überwältigt von bereits ersten Anfragen für Kollaborationen. Es ist alles viel besser, schöner, toller als ich es mir erträumt hatte! Und vor allem bin ich eines: Extreeem DANKBAR dafür. <3
Mein erster Event war für mich ein riesiger Erfolg, genauso wie ich es in meiner Vision ausgemalt hatte. Nun steht bereits der 2. Event vor der Tür und weitere Events sind auch schon in Planung. Es ist alles angelaufen wie gewünscht und noch viel besser. Mana-Mia kommt super an und ich bin mega happy, was will ich mehr?!
Doch damit steigt auch der Druck, der Druck den ich mir natürlich selbst mache. Und ja ich gebe zu, ich bin damit teilweise auch etwas überfordert und mache mir dabei Gedanken wie: «Ich MUSS etwas posten», «ich MUSS liefern und die Community bei Laune halten», «bin ich dem überhaupt gewachsen?», «was ist, wenn das ganze Grösser wird als erwartet?» und so weiter... Ich wirke vielleicht auf meinen gelegentlichen Instagram-Story’s eher selbstbewusst, aber ich kann euch eines sagen – ich bin es nicht wirklich, ooooh noooo. Mich plagen häufig extreme Selbstzweifel und Unsicherheiten.
Doch weshalb erzähle ich davon überhaupt? Ich möchte mit diesem Blogartikel weder eine Mitleidstour starten, noch fishing for compliments begehen. Mir ist es ein Anliegen einfach offen und ehrlich darüber zu sprechen, wie ich mich fühle oder welche Gedanken mich gerade begleiten. Denn gerade in der Social Media-Bubble scheint meist alles super zu sein. Man ist selbstbewusst und erfolgreich, vermarktet sein Produkt oder Business, gibt immer Vollgas und sieht dabei noch super aus. Worte wie «Selbstzweifel» oder «Versagensängste» haben dabei nichts zu suchen. Natürlich kann ich nur von mir sprechen, aber ich gehe stark davon aus, dass gerade wir Frauen oftmals mit Selbstzweifel zu kämpfen haben. Darum finde ich es wichtig, auch offen darüber zu sprechen. Denn mir persönlich tut es manchmal auch ganz gut zu merken «ah, ich bin mit meinen Gedanken nicht alleine».
Ich stehe mir mit meinen Selbstzweifeln und den damit verbundenen Ängsten häufig selbst im Weg. Ich denke dabei zurück, an den Moment, kurz bevor ich Mana-Mia veröffentlicht hatte. Ich hatte das gesamte Konzept und die Website bereits fertig, getraute mich aber nicht diese zu veröffentlichen. Zu sehr hatte ich Angst davor, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein oder dass sich niemand dafür interessieren würde. In der Woche der Veröffentlichung war ich in einem Retreat mit anderen wundervollen Frauen. Ich erzählte von meiner Idee und dass ich mir dabei selbst im Weg stehe, weil ich mich nicht getraue, damit an die Öffentlichkeit zu gehen und mich somit sichtbar zu machen, gerade eben auch auf Social Media. Ich hatte eine völlige Blockade und spürte einen extremen innerlichen Druck – letztendlich flossen sogar Tränen. In diesem Moment, in dem ich mich so verletzlich zeigte, applaudierten die anderen Frauen im Raum und gratulierten mir zu meiner wundervollen Idee. Dies war für mich der Wendepunkt, ich hatte endlich meinen Mut gefasst und Mana-Mia noch in derselben Woche veröffentlicht.
Seither ist so viel passiert und ich komme kaum nach mit der Verarbeitung all dessen. Grundsätzlich ist mein Motto ja «go with the flow», aber irgendwie gelingt mir das hier noch nicht so ganz. Ich gebe zu, ich habe Angst davor zu versagen. Versteht mich nicht falsch, ich bin natürlich nicht so blauäugig in das Ganze gestartet, ohne mir jemals darüber Gedanken gemacht zu haben, wie es laufen könnte – selbst wenn es grösser werden würde. Aber trotzdem, Vorstellung und Realität fallen dann doch oftmals etwas anders aus.
Zu meinen Selbstzweifeln kommt dazu, dass ich mich leider oftmals mit anderen vergleiche (bad habit, I know…). Dies macht die jeweilige Situation dann natürlich auch nicht besser. «Wie schafft sie es, so viel zu arbeiten?», «woher nimmt sie nur ihr Selbstvertrauen?», «wie schafft sie es, so viel unter einen Hut zu bringen?» etc. Zum einen muss ich mir dann jeweils bewusst machen, dass ich nicht hinter die «Kulissen» sehe und aktuell nur das sehe, was ich gerade gerne hätte oder wie ich gerne wäre. Zum anderen darf mir auch bewusst sein, dass wir alle Individuen sind, keine und keiner von uns ist gleich und das ist auch gut so.
Ich wünschte mir manchmal, Disziplin würde zu den Eigenschaften gehören, die mich auszeichnen. Aber nein, ich sage euch, ich muss mich manchmal echt in den Allerwertesten kneifen. Da geht nichts von alleine! Vielleicht seid ihr von der Sparte «Superwoman», die alles immer diszipliniert und ohne jegliche Zweifel meistern – dann bin ich stolz auf euch (und ja auch etwas neidisch). Ich bin es jedenfalls nicht und auch das ist okay.
Ich hatte mir kürzlich fest vorgenommen, zukünftig jede Woche mind. 1-2 Posts und mehrere Stories auf Instagram zu machen, um so eine Regelmässigkeit in meinen Content zu bringen. Genau mit diesem Vorsatz hatte ich mich letzte Woche bestimmt 10mal an den Laptop gesetzt und dabei gedacht «ich MUSS jetzt ein Blogartikel schreiben» - natürlich ohne jeglichen Erfolg. Mein Kopf war völlig leer, nichts floss. Dazu kamen auch noch kleine gesundheitliche Problemchen und natürlich on top: PMS (ach, wir lieben sie ja alle!). Also ging einfach mal gar nichts. Ich war die ganze Woche richtig frustriert und hässig.
Ich für mich habe vorerst entschieden, dass ich dann etwas poste, wenn es sich für mich richtig anfühlt, ganz egal was Influencer oder Social Media-Experten sagen, ganz egal ob regelmässig oder unregelmässig. Denn Mana-Mia ist für mich kein Business, sondern ein Herzensprojekt. Ich möchte damit nicht das grosse Geld verdienen, sondern Frauen in erster Linie etwas schenken. Darin steckt ganz, ganz viel Herzblut und ein «Müssen» hat dabei nichts verloren.
Ich darf mir den Druck nehmen, vom «alles perfekt machen wollen» - denn das geht sowieso nicht. Mit dem Wachsen von Mana-Mia, werde auch ich wachsen. An einer neuen Rolle und an neuen Aufgaben. Ich habe weder gross Ahnung von Social Media, noch bin ich Eventmanagerin oder habe Erfahrung damit eine ganze Website zu bewirtschaften. Aber eben, es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen. Vielleicht werde ich Dinge ausprobieren und dann merken «das isch en absolute Chabis» und somit beim nächsten Mal eben wieder anders machen. Und ja, vielleicht merkt ihr das, vielleicht auch nicht. Aber das ist ja das Schöne daran. Ich möchte möglichst authentisch sein und dies auch bleiben. Authentisch sein, bedeutet auch Fehler zu machen, zugeben dass man teilweise überfordert ist oder eben mit Selbstzweifel zu kämpfen hat.
Um meine Selbstzweifel zu überwinden, hilft mir übrigens oftmals einfach Inne zu halten. Eine Bestandesaufnahme zu machen. Mir vor Augen zu halten, was ich schon alles geschafft oder erreicht habe. Wieviel Mut in mir steckt und wie stolz ich darauf sein darf. Ich bringe das alles in mein Bewusstsein – dies gibt mir die nötige Kraft und Zuversicht, wenn ich sie eben mal nicht habe. Und wenn mich damit verbunden auch Ängste plagen, stelle ich mir eine ganz einfache Frage: «Vor was genau habe ich Angst und was wäre das Schlimmste, dass passieren könnte?». In 99% der Fälle, ist die Antwort darauf überhaupt nicht schlimm und die Angst verliert somit ziemlich schnell an Bedeutung.
So, jetzt habe ich frei vom Herzen, kreuz und queer geschrieben und euch an meiner aktuellen Gedankenwelt teilhaben lassen (vielleicht könnt ihr damit etwas anfangen oder auch nicht – dann ist mir das auch egal :-P). Einer meiner wichtigsten Werte ist jedenfalls Authentizität. Und wie oben bereits erwähnt, bedeutet für mich authentisch zu sein, auch zu seinen Schwächen zu stehen. Wir leben sowieso schon in einer Welt, in der oberflächlich immer alles perfekt zu sein scheint. Daher finde ich, ist es um so wichtiger gemeinsam auch offen über seine Schwächen sprechen zu können und dazu zu stehen. Denn auch diese gehören zu uns und haben ihre Berechtigung hier zu sein. Und wenn wir das Muster unserer Schwächen erst mal erkennt haben und verstehen, vor was sie uns eigentlich schützen wollen, können wir diese bewusst auch für uns spielen lassen. Somit können unsere grössten Schwächen plötzlich zu unseren Stärken werden. :-)
So, fertig, Schluss. Aus die Maus. Ciao Kakao.
Alles Liebe,
Rahel
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